Ausbildung Fachkraft für Arbeitssicherheit

Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit: Sifa 3.0

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Als langjährige Fachkräfte für Arbeitssicherheit wissen wir aus erster Hand, wie vielseitig und verantwortungsvoll das Berufsfeld einer Sicherheitsfachkraft (Sifa) ist. Mit der neuen Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit – der Sifa 3.0 Ausbildung – möchten wir Ihnen in diesem Beitrag die Möglichkeiten und Vorteile dieser umfassenden und vollwertigen Berufsausbildung vorstellen.

Erfahren Sie, welche Voraussetzungen Sie mitbringen müssen, wie die Ausbildung aufgebaut ist und warum dieser Beruf als zukunftssicher gilt. Darüber hinaus beleuchten wir, welche Verdienstmöglichkeiten es gibt.


Wie wird man eine Fachkraft für Arbeitssicherheit?

Ob in der Chemieindustrie, im Maschinenbau oder im Bauwesen: Eine Fachkraft für Arbeitssicherheit leistet einen wichtigen Beitrag im Bereich Gesundheits- und Arbeitsschutz  und startet eine sinnstiftende Karriere mit Verantwortung.

Bis Juni 2023 war es ausschließlich möglich, sich bei den Berufsgenossenschaften (BG) zur Fachkraft für Arbeitssicherheit ausbilden zu lassen.

Seit dem 1. Juli 2023 hat sich dies geändert: Nun dürfen auch sogenannte freie Anbieter die Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft anbieten.


Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit über BG

In großen Unternehmen, die noch keine interne Sicherheitsfachkraft angestellt haben, besteht am ehesten die Möglichkeit, sich über das eigene Unternehmen bzw. der dementsprechenden Berufsgenossenschaft  ausbilden zu lassen. Damit die BG die Ausbildungskosten übernimmt, sollte es sich bei der zukünftigen Position als interne Sifa um eine Vollzeitanstellung handeln.

Am besten ist, man frägt einfach vor Ausbildungsbeginn bei der Aufsichtsperson der zuständigen BG nach, wie es mit einer Kostenübernahme für die Sifa-Ausbildung aussieht.


Sifa-Ausbildung über freie Anbieter

Die meisten freien Anbieter bieten zwei Ausbildungsmodelle an: ein Vollzeitmodell oder ein Teilzeitmodell. Letzteres eignet sich besonders, wenn man die Ausbildung als berufsbegleitende Ausbildung durchlaufen möchte.

Wer sich für das Teilzeitmodell entscheidet, sollte sich bewusst sein, dass dafür auch einige Wochenenden für Präsenzveranstaltungen oder das Lernen zu Hause eingeplant werden müssen. Generell erfordert die Sifa 3.0-Ausbildung ein hohes Maß an Eigenverantwortung, um das „selbstorganisierte Lernen“ erfolgreich umzusetzen. Doch sehen Sie es positiv: Wissen, das man sich selbstständig aneignet, bleibt oft nachhaltiger im Gedächtnis.

Unser Tipp: Recherchieren Sie nach freien Anbietern in Ihrer Nähe und kontaktieren Sie diese direkt. So erhalten Sie detaillierte Informationen zu den Kosten und der Ausbildungsdauer, die je nach Anbieter variieren können.


Welche Voraussetzungen für die Ausbildung zur Sifa gibt es?

Um sich zur Fachkraft für Arbeitssicherheit (Sifa) ausbilden zu lassen, müssen gemäß Arbeitssicherheitsgesetz (§ 7 ASiG) bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Diese Anforderungen gewährleisten, dass nur qualifizierte Personen für diese verantwortungsvolle Tätigkeit zugelassen werden. Eine Voraussetzung für die Sifa 3.0 Ausbildung ist eine berufliche Basisqualifikation als:

    • Sicherheitsingenieur

    • staatlich anerkannter Sicherheitstechniker oder

    • Sicherheitsmeister

Diese Vorsetzung ist auch in der DGUV Vorschrift 2 (Unfallverhütungsvorschrift für Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit der DGUV) so definiert.

Alternativ können auch gleichwertige Qualifikationen (z. B. umfangreiche Berufserfahrung als spezialisierter Handwerker) oder „meisterähnlichen Tätigkeiten anerkannt werden. In solchen Fällen erfolgt eine individuelle Prüfung.

Unsere Empfehlung: Um auf Nummer sicher zu gehen, fragen Sie einfach bei Ihrer zuständigen BG oder dem freien Anbieter Ihrer Wahl nach, ob Sie mit Ihrer Ausbildung oder Ihrer beruflichen Tätigkeit die notwendigen Voraussetzungen für die Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit erfüllen.


Aus Sifa 2.0 wird Sifa 3.0

Mit der Einführung des neuen Ausbildungsformats Sifa 3.0 wurde die Qualifizierung umfassend modernisiert. Dieses Konzept ersetzt die bisherige Sifa 2.0-Ausbildung und legt den Fokus auf praxisnahe Lernmethoden, selbstorganisiertes Arbeiten und eine stärkere Förderung sozialer Kompetenzen.

Unterschiede zwischen Sifa 2.0 und Sifa 3.0 im Überblick:

Merkmal Sifa 2.0 Sifa 3.0
Dauer der Ausbildung 4 bis 36 Monate (je nach Anbieter) 6 bis 36 Monate (je nach Vollzeit- oder Teilzeitmodell und Anbieter)
Struktur 3 Ausbildungsstufen 6 Lernfelder
Lernmethoden Frontalunterricht, Selbstlernphasen, begrenzte Praxis Selbstorganisiertes Lernen, digitale Lernplattform, intensivere Praxis
Praktikum Eine Phase, ca. 20 Tage Begleitet die gesamte Ausbildung, ca. 35 Tage
Teilnehmerzahl Bis zu 25 Personen Maximal 20 Personen
Dozentenrolle Klassische Dozenten Lernbegleiter als Coaches
Lernerfolgskontrollen (LEK) 4 Prüfungen 5 Prüfungen
Bewertungssystem Punktevergabe und Fehleranalyse Kompetenzbasiertes Feedback
Fokus der Inhalte Technisches Wissen Praxisorientierte Handlungskompetenz, soziale und methodische Kompetenzen
Lernmaterialien USB-Stick Digitale Plattform „Sifa-Lernwelt“
Kosten Zwischen 5.000 € und 12.000 € Durchschnittlich ca. 8.500 €

Auch wenn die Sifa 2.0-Lehrgänge inzwischen ausgelaufen sind, wird die 2.0-Ausbildung weiterhin als gleichwertig zur neuen Sifa 3.0-Ausbildung anerkannt.


Die Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit nach Sifa 3.0

Die Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit nach dem Konzept Sifa 3.0 ist ein modernes und praxisorientiertes Ausbildungsformat, das speziell auf die Anforderungen der heutigen Arbeitswelt zugeschnitten ist. Sie vermittelt die sicherheitstechnische Fachkunde, die notwendig ist, um Unternehmen bei der Umsetzung von Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen zu unterstützen.

Im Gegensatz zum früheren Modell Sifa 2.0 legt die neue Ausbildung einen stärkeren Fokus auf selbstorganisiertes Lernen, digitale Lernmethoden und die Entwicklung sozialer sowie methodischer Kompetenzen. Anstelle des bisherigen Frontalunterrichtes wie man ihn aus der Schule kennt, setzt die Sifa 3.0 Ausbildung auf Lernen in Eigenregie („selbstorganisiertes Lernen“). Statt Dozenten gibt es jetzt Lernbegleiter, die als eine Art Mentoren Feedback geben und den Lernenden bei Bedarf unterstützend zur Seite stehen.


Die 6 Lernfelder bei der Sifa 3.0 Ausbildung

Die Inhalte der Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft sind in sechs Lernfelder (LF) unterteilt, die sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Handlungskompetenzen abdecken.

    • LF 1 Einführung in die Ausbildung und Aufgaben der Sifa

    • LF 2 Arbeitssystem und betriebliche Organisation

    • LF 3 Beurteilung von Arbeitsbedingungen

    • LF 4 Arbeitssystemgestaltung

    • LF 5 Integration des Arbeitsschutzes in die betriebliche Organisation

    • LF 6 Berufsgenossenschaftlicher (branchenspezifischer) Teil und Voraussetzung für die Bestellung als Fachkraft für Arbeitssicherheit

Ein zentraler Bestandteil der Ausbildung sind die begleitenden Praktika, die über die gesamte Ausbildungsdauer hinweg stattfinden und die Teilnehmer darauf vorbereiten, ihre Kenntnisse direkt in der Praxis anzuwenden. Die Sifa 3.0-Ausbildung umfasst eine Kombination aus Präsenzphasen, E-Learning-Modulen und Praxisaufgaben.


Die Sifa-Lernwelt

Die digitale Lernplattform „Sifa-Lernwelt“, die im Rahmen der neuen Sifa 3.0-Ausbildung entwickelt wurde, dient als zentraler Lernort und kombiniert Seminare, selbstorganisiertes Lernen und Praktika.

Die E-Learning-Plattform bietet zahlreiche Funktionen, darunter eine Bibliothek mit Wissensbausteinen, praxisnahe Übungsfelder, ein Prüfungscenter sowie Möglichkeiten zum Austausch mit anderen Lernenden und Lernbegleitern.

Die Sifa-Lernwelt ermöglicht ein interaktives, praxisnahes sowie individuell gestaltbares Lernen und modernisiert den Lehrgang durch digitale Tools und kompetenzorientierte Ansätze.


Was macht eine Sicherheitsfachkraft?

Eine Sifa übernimmt eine beratende Funktion und unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen. In diesem Rahmen arbeitet sie eng mit der Geschäftsführung zusammen und sollte dementsprechende Kommunikations- und soziale Kompetenzen mitbringen.

Neben klassischen Aufgaben, wie die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen, die sicherheitstechnische Betreuung sowie die Schulung und Unterweisung von Mitarbeitenden, können Sicherheitsfachkräfte auch als Dozenten oder Lernbegleiter im Rahmen der Sifa 3.0-Ausbildung tätig werden. Dabei können Fachkräfte für Arbeitssicherheit entweder intern in einem Unternehmen angestellt sein oder sich selbstständig machen und als externe Sicherheitsfachkraft verschiedene Firmen beraten.


Welche Berufsaussichten hat eine Fachkraft für Arbeitssicherheit?

Der Beruf als Sicherheitsfachkraft ist nicht nur sehr vielfältig, sondern auch besonders zukunftssicher. Da die Arbeit im Bereich Gesundheits- und Arbeitsschutz eher mehr als weniger wird, ist berufliche Zukunft als Fachkraft für Arbeitssicherheit vollkommen gesichert.


Was verdient eine Sifa?

Das Gehalt einer Fachkraft für Arbeitssicherheit (Sifa) in Deutschland variiert je nach Erfahrung, Spezialisierungsgebiet, Standort und Unternehmensgröße. Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt das mittlere monatliche Bruttogehalt (Median) bei 4.785 €. Die unteren 25 % der Gehälter starten bei 3.445 €, während die oberen 25 % bis zu 6.201 € oder mehr verdienen können.


Unsere Unterstützung als Fachkräfte für Arbeitssicherheit

Sie haben noch Fragen zu den Tätigkeitsfeldern einer  Sicherheitsfachkraft oder benötigen Unterstützung durch eine externe Fachkraft für Arbeitssicherheit?

Wir beraten Unternehmen aller Branchen in ganz Deutschland, um alle Anforderungen im Gesundheits- und Arbeitsschutz rechtssicher und zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis  umzusetzen.

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